In der ersten Runde an der U23-Europameisterschaft in Zagreb traf Emanuel Moser am Samstag in der Kategorie -73 kg auf den Rumänen Vasile Cojoc.

 

Es war in Vorfeld zu erwarten das dieses Los sicher nicht einfach sein wird da die Oststaaten im Judo bekanntlich eine Macht sind und jeweils sehr starke Athleten in ihren Reihen haben. „Auf der Fahrt von der Abwage zurück ins Hotel konnte ich mich mit dem Österreicher Peter Scharinger über Cojocs Kampfstil unterhalten da dieser zuletzt beim Weltcup in Rotterdam auf ihn traf und ich noch nie gegen ihn gekämpft habe. Nicht zuletzt auf Grund dieser Informationen konnte mich Trainer Hansjakob Schädler gut auf den Kampf einstellen.“ Emanuel Moser fand jedoch von Beginn an gut in den Kampf und konnte in der Anfangsphase mit guten Aktionen auf sich aufmerksam machen was natürlich eine gewisse Sicherheit gab. Der Rumäne hingegen zeigte sich jedoch sehr Passiv und wurde dann auch wegen Inaktivität bestraft. „Ich konnte meinerseits vier Eingänge durchbringen. Über das passive Verhalten von Cojoc in der Anfangsphase war ich hingegen sehr überrascht. Ich dachte er wird von der ersten Sekunde an versuchen den Kampf mit allen Mitteln zu diktieren.“ Infolge konnte der Liechtensteiner zu diesem Zeitpunkt auf einer Ebene mit dem Rumänen kämpfen. Auch in dieser Phase blieben die erwarteten Angriffe des Rumänen grösstenteils aus was sehr überraschte. Mittlerweile hatte der Liechtensteiner bereits einige Wurftechniken ansetzen können.  Als Emanuel Moser dann zu einem Seoi-Nage (Schulterwurf) ansetzte hielt er den Rumänen kurz an der Hose was nach neuem internationalem Reglement nicht mehr erlaubt ist. Die Folge war eine unnötige aber durchaus berechtigte Bestrafung womit der Vorteil wieder zunichte war. Der Liechtensteiner versuchte aber weiter seinen Kampf aktiv zu gestalten und suchte weiter den Angriff. Auch zu diesem Zeitpunkt hatte der Rumäne noch keine nennenswerte Aktion welche Emanuel Moser in Bedrängnis brachte. Als der Liechtensteiner dann aber zu einem Tani-Otoschi (Wurf gegen hinten) ansetzte reagierte Cojoc sehr abgeklärt und konnte eine Würgetechnik durchsetzen mit welcher er den Kampf vorzeitig mit Ippon für sich entscheiden konnte. Solche Unachtsamkeiten werden auf international höchstem Niveau leider sofort ausgenutzt. „In dieser Situation fehlte mir ganz sicher die nötige cleverness. Ich habe geschlafen. Es ist sehr schade dass mir wie in Lissabon bei der Elite-EM ein ähnlicher Fehler passiert ist welcher durchaus zu vermeiden gewesen wäre. Solche Aktionen muss ich in Zukunft abstellen wenn ich international bestehen will. Da gibt es nichts schön zu reden. Emanuel Moser zeigte sich nach der Niederlage sehr enttäuscht da seines Erachtens am heutigen Tag gegen diesen Gegner sicher mehr möglich gewesen wäre. Leider gelang Cojoc den Einzug ins Halbfinale nicht womit der Liechtensteiner in der Hoffnungsrunde nicht mehr mitwirken konnte. „Ich versuche nun das Positive aus Zagreb mitzunehmen und mich auf die kommen den Aufgaben zu konzentrieren“.

Am Sonntag war Liechtenstein mit Mirko Kaiser in der Kategorie - 90 kg. vertreten. Im ersten Kampf traf  Kaiser auf den Moldaven Ivan Remarenco. Mirko Kaiser wusste bereits im Vorfeld wie Emanuel Moser das dieses Los sehr schwer sein wird. Remarenco versuchte von Beginn weg auf den Liechtensteiner grossen Druck auszuüben und schlug ein entsprechend hohes Tempo an. Mirko Kaiser konnte in der Anfangsphase jedoch allen Bemühungen seines Gegners standhalten. Dem Liechtensteiner gelangen selbst einige gute Aktionen auf welche der Moldaven aber abgeklärt reagieren konnte. Kaiser bemühte sich aktiv zu sein und versuchte selbst seinen Kampf zu machen. Ivan Remarenco erwies sich aber in der Folge als Kämpfer mit einem sehr starken Griff welcher nur schwierig zu kontrollieren ist. Körperlich war der Moldave ebenfalls sehr stark was das Ganze nicht einfacher machte. „Für mich war es von Beginn weg ein sehr harter Kampf welcher sehr an  meine körperliche Substanz ging.“ Remarenco gelang es in Folge Mirko Kaiser durch einen gekonnt ausgeführten Tani-Otoschi (Wurf gegen hinten) mit Ippon zu besiegen was das Vorzeitige Ende des Kampfes bedeutete.  Leider blieb dem Moldaven der Vorstoss ins Halbfinale verwehrt da er gegen den Portugiesen mittels Festhaltegriff ebenfalls mit Ippon verlor. Somit konnte Mirko Kaiser leider nicht an der Hoffnungsrunde teilnehmen womit ihm ein zweiter Kampf verwehrt blieb. Ivan Remarenco rangierte sich schlussendlich auf dem siebten Rang der U23-Europameisterschaft in Zagreb was seine Klasse nochmals unterstreicht.

 Resultate: 

-73 kg (33 Judoka)
1. Mansur Isaev RUS; 2. Giovanni Di Cristo ITA; 3. Jaromir Jezek CZE; 3. Peter Scharinger AUT; 5. Iosef Palelashvili ISR; 5. Mickael Remilien FRA; Ivan Iefanov UKR; 7. Attila Ungvari HUN

  

 

-90 kg (31 Judoka)
1. Jevgenijs Borodavko LAT; 2. Max Schirnhofer AUT; 3. Vladyslav Potapov UKR; 3. Zafar Makhmadov RUS; 5. Hugo Silva POR; 5. Dino Pfeiffer GER; 7. Ivan Remarenco MDA; 7. Milan Randl SVK

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